02.10.2021
Mit der Entscheidung für einen natürlichen Baum und gegen künstliche Alternativen leisten Verbraucher einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
In puncto Ökobilanz, Kreislaufwirtschaft und Artenvielfalt ist dem natürlichen Weihnachtsbaum keiner gewachsen. Er ist deutlich klimafreundlicher als der Plastikbaum aus Fernost. Experten klären über das Missverständnis auf, ein Baumverzicht wäre im Sinne des Klima- und Umweltschutzes.
Die Frage nach dem idealen Weihnachtsbaum beantwortet jeder anders, geht es doch um den persönlichen Geschmack hinsichtlich der Baumart, Größe und Form. Über ein Kriterium müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch keine Gedanken machen: die Natur- und Klimafreundlichkeit des Baums. Benedikt Schneebecke, Vorsitzender des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum e.V. versichert:
„Der Weihnachtsbaumanbau steht im Einklang mit der Natur und schadet auch dem durch Wetterextreme und Käferbefall geschwächten Wald nicht. Denn in den Verkauf kommen Bäume aus Kulturen, die mit einer ausgeglichenen CO2-Bilanz immer wieder nachgepflanzt werden.“
Der Kauf einer Plastiktanne beschleunigt dagegen den Klimawandel. Denn von Klimaneutralität ist der Plastikbaum weit entfernt: Nach Berechnungen des Ellipsos-Instituts in Montreal (Kanada) müsste man einen Plastikbaum mindestens 17 Jahre nutzen, damit seine Ökobilanz dem eines Naturbaums entspricht. Die Wissenschaftler nennen weitere Gründe, warum der Naturbaum gegenüber der Plastiktanne stark im Vorteil ist: Der durchschnittliche Baum aus Plastik setzt rund 48 kg CO2 bei Herstellung, Transport und Entsorgung frei. Im Keller oder Dachboden verstaubt, landet er fast immer vor den empfohlenen 17 Jahren auf dem Sperrmüll. Das PVC oder Polyethylen ist jedoch nicht biologisch abbaubar, sondern vergrößert das weltweit bestehende Problem mit Plastikmüll.
Tanne, Fichte und Co. sind hingegen nahezu klimaneutral, da der Naturbaum einen natürlichen Kohlenstoff-Speicherkreislauf aufrechterhält und die Kultur jedes Jahr um die geerntete Anzahl aufgestockt wird. Der Baum entzieht der Luft Kohlenstoffdioxid (CO2) und spaltet es durch Fotosynthese in Kohlenstoff und lebenswichtigen Sauerstoff. Den Kohlenstoff speichert er ab und nutzt ihn zum Wachstum. So filtert ein Hektar Weihnachtsbaumkultur während der üblichen zehn Jahre Standzeit bis zu 149 Tonnen CO2 aus der Luft und gibt ihr etwa 100 Tonnen Sauerstoff zurück. Wenn der Weihnachtsbaum nach dem Fest kompostiert oder verbrannt wird, gibt er nicht mehr CO2 ab, als er gespeichert hatte.
Selbst im Vergleich zu vielen Wäldern bestechen Weihnachtsbaumkulturen mit einem großen Vorteil: Die jungen, stark austreibenden Bäume binden CO2 intensiver als alte Wälder. Und verglichen mit anderen Kulturpflanzen bieten sie für die Tiere einen abwechslungsreichen Lebensraum. Seltene Vögel, Kleinsttiere und Organismen nutzen die altersgemischten Flächen als Futterquelle, Brutplatz und Wetterschutz.
Benedikt Schneebecke: „Unsere Weihnachtsbäume haben im Gegensatz zu Plastikbäumen aus Fernost deutlich kürzere Transportwege und werden nach strengen Nachhaltigkeitskriterien bewirtschaftet.“
Wer der Umwelt ein besinnliches Weihnachtsgeschenk machen will, verzichtet also auf Plastik und dekoriert grün. Ganz nach dem Motto: Natur statt Plastik.
Pressemitteilung des "Verband Natürlicher Weihnachtsbaum e.V."